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Mi 08.10.2008, 2.Woche, 14.Tag

Boston – Hyannis

 

Wir pennen wieder bis nach acht, genehmigen uns das umfangreiche Breakfast und verabschieden uns vom Hyatt.

War eine gute Adresse.

Wie kommt man jetzt am besten von Nordwesten Bostons nach Cape Cod?

Das Navi sagt mitten durch Downtown. Also nichts wie rein ins Getümmel.

Erstmal gleich in den morgendlichen Rush-Hour-Stau.

Glücklicherweise gibt’s eine Carpool Lane.

Benutzung nur für Autos mit zwei oder mehr Personen.

Erschreckend, wie wenig Fahrzeuge diese Bedingung erfüllen.

So rauschen wir mit 60 mi an den stehenden Einzelfahrern vorbei.

Überwacht wird das ganze von diversen Videokameras.

Wir können auch beobachten, wie die Police einzelne Fahrzeuge von der Pool Lane holt und kontrolliert,

ob der Beifahrer echt ist.

Bostens Innenstadt ist sozusagen von Interstates unterkellert.

Das Verkehrsaufkommen hier unten ist gewaltig.

Eine Etage höher haben wir gestern davon nichts mitbekommen.

Alle paar hundert Meter kreuzen sich Autobahnen und ständig gibt’s rechts und links (!) Abfahrten.

Kein Problem dachten wir. Wir haben ja Tomtom an der Frontscheibe zu kleben.

Dass der hier unten natürlich keinen Satelliten findet, ist mir jetzt ganz schnell klar.

Karten liegen irgendwo im Kofferraum, wo auch sonst.

Also alles nach Gefühl.

Tatsächlich haben wir laufend die richtigen Fahrspuren benutzt und wundern uns selbst,

als wir im Süden Bostons auf der richtigen Autobahn wieder Himmel über uns haben.

Schnell haben wir Plymouth erreicht. Hier gibt’s noch einen Stopp am nagelneuen Walmart.

Als wir über die Sagamore Bridge nach Cape Cod fahren, meldet sich die Tankanzeige.

Diese tapfer ignorierend, fahren wir durch bis Yarmouth.

Hier wollen wir heute eine Whale Watching Tour machen.

Dass die Whale Watcher um zwölf ablegt haben wir aus dem Internet erfahren.

Halb zwölf sind wir da. Tickets 45$ pP, wussten wir vorher.

Für den Shotterparkplatz um die Ecke wollen sie noch 15$ extra.

Daran soll es nun auch nicht scheitern.

Wir stellen das Auto ab.

Trotzdem es strahlender Sonnenschein ist, stecken wir uns die dicken Jacken ein und gehen aufs Schiff.

 

 

10 min später legt der Käptn ab.

 

 

Das Timing hätte nicht besser sein können.

In der Bucht von Barnstable Harbor tuckern wir vor uns hin.

 

 

 

 

Als wir das kleine Lighthouse passiert haben, werden alle 7000 PS (!) aktiviert.

 

 

Irre, mit welcher Speed das Schiff abzieht.

 

 

 

Nach etwa einer Stunde haben wir die Stellwagen Bank auf dem offenen Atlantik erreicht.

Es dauert nicht lange und die erste Walmutter mit Baby lässt sich blicken.

 

 

 

 

Käptn John erklärt, dass sie ihre Jungen im warmen Wasser der Karibik zur Welt bringen

und dann an der Ostküste entlang nach Norden ziehen.

Er erzählt noch viel mehr. Mit unseren Englischkenntnissen verstehen wir leider nicht alles.

Wenn das halbe Schiff in Gelächter ausbricht, schmunzeln wir einfach mit. Dann fällt’s nicht so auf.

Etwa eine Meile weiter beginnt dann die grosse Wal-Show.

 

 

 

 

Vier Humpack Wale in einer Gruppe machen Tauch-, Spring- und Rollübungen

in direkter Umgebung der Whale Watcher.

 

 

 

 

Eine Stunde bleiben die vier bei uns. Manchmal fast zum Anfassen nah.

 

 

 

 

Nach anfänglicher Fotomania haben wir die Kameras weggesteckt

und genießen einfach nur den Anblick der riesigen Meeressäuger.

Wer noch nicht genug hat, für den gibt’s die Flukengallerie.

 

  

  

  

 

Obwohl die ganze Zeit die Sonne scheint, ist es an Deck empfindlich kalt.

Auf der schnellen Rückfahrt kommt der Fahrtwind noch dazu.

Erst in der Bucht von Yarmouth, als die Fahrt wieder verlangsamt wird, ist es wieder angenehmer.

Kurz nach vier gehen wir von Bord der Whale Watcher.

Das Erlebnis werden wir so schnell nicht vergessen.

Nun gilt es erst einmal, eine Tankstelle zu finden.

Erst in Hyannis grüsst uns eine „Cumberland Farmers“.

Sprit 3,19$, wir tanken fast 22 Gallonen. Das Auto war total leer.

Dann fahren wir erstmal zu unserem von Priceline zugewiesenem Hotel und sind echt enttäuscht.

Americas Best Value Inn Cape Cod, nichts anderes als eine renovierungsbedürftige abgewrackte Motelanlage.

Wo die 2,5 Sterne herkommen sollen, ist uns schleierhaft.

Das erste Zimmer hat definitiv benutzte Bettwäsche.

Wir überlegen einen Moment, ob wir die 52$ in den Wind schreiben.

Der zweite Room ist wenigstens mit sauberer Bettwäsche bestückt und das Bad ist relativ clean.

Zum Schlafen sollte es reichen.

Bevor die Sonne untergeht, wollen wir noch zum Leuchtturm nach Chatham.

Ich hab die Entfernungen auf Cape Cod völlig unterschätzt und so sind wir erst da, als die Sonne fast weg ist.

 

 

Wunderschön ist es trotzdem.

 

 

 

Auf dem Rückweg halten wir noch an einem der vielen Likoer Stores

und versorgen uns mit Sam Adams und Red Wine.

Zurück in South Yarmouth läuft uns ein China Büfett über den Weg.

Im Nebensaal wird gerade eine 70+ Busreisegruppe durch die amerikanische Musikgeschichte geführt.

Auch für uns sehr interessant.

Weiter als bis Elvis reicht die Zeitrechnung leider nicht …

Zum Abschluss des Tages gibt’s noch einen Hafenrundgang in Hyannis.

Absolute Nachsaison, tote Hose ist dagegen Stimmungsmache.

Halb zehn sind wir wieder am Motel.

Im Dunkeln sieht’s gar nicht so schlimm aus.

Duschen, Sam Adams, Goodnight.

 

Gefahrene Meilen / Kilometer: 161 / 259

 

Übernachtung: americas best value inn, hyannis, massachusetts $52 **

 

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