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Mo 23.01.2012, 1.Woche, 5.Tag

70.000 Tons Of Metal

 

"The world is full of kings and queens that blind your eyes and steal your dreams, it's ......... Heaven and Hell"

 

Wir schlafen bis um zehn und nehmen anschließend wieder ein gemütliches Breakfast im 11th Street Diner.

Mit etwas Obacht lässt sich der Frühstückspreis im Vergleich zu gestern halbieren.

 

 

 

Anschließend wieder zum Ocean Drive, um die altehrwürdigen Art Deco Hotels in der Morgensonne abzulichten.

 

 

 

 

 

 

 

Danach gehen wir zum Abschied nochmals runter zum Strand und schwimmen im erstaunlich sauberen Wasser.

Um zwölf checken wir aus, bestellen uns ein Taxi und lassen uns zum Cruise Terminal fahren.

Kostet 20$ und dauert bei dem irren Verkehr in Downtown etwa eine halbe Stunde.

Der Weg zur Majesty of the Seas ist gut ausgeschildert.

Es liegen vier Kreuzfahrtschiffe an, unseres ist das kleinste.

Noch am Taxi-Stand wird uns das Gepäck abgenommen.

Wir müssen lediglich unsere Kabinennummer angeben.

Es wimmelt von Metal-Fans.

Viele kennen sich vom letzten Jahr, als die Cruise das erste Mal stattfand.

Der Check In ist ähnlich dem an einem Airport.

 

 

 

Nach Passkontrolle und Handgepäck-Durchleuchtung landen wir an unserem Gate zum Check In.

Hier gibt es unter Vorlage der online zugesandten und zu Hause ausgedruckten Unterlagen

das Heiligtum für die nächsten fünf Tage, den Seapass.

Jeder bekommt einen.

Kabinentür öffnen, kostenpflichtige Getränke bezahlen, Einkäufe in einer der zahlreichen Geschäfte im Attrium begleichen

oder vielleicht einfach nur ein T-Shirt im Merchandise Store holen, alles das kann mit der Zauberkarte erledigt werden.

Um dies zu ermöglichen wird die Kreditkarte durchgezogen.

Die Rechnung gibt es dann zur Info beim Check Out.

Alle Positionen beinhalten bereits Trinkgelder.

Dank dieser Karte ist es an Bord unnötig Bargeld mit sich zu führen.

Dazu gilt sie auch noch als Ersatz Reisedokument beim Landgang übermorgen auf den Cayman Islands.

Abschließend werden noch Gesichtsfotos von allen Passagieren gemacht.

Dadurch soll wohl vermieden werden, dass man andere Identitäten annimmt.

Meines Erachtens im Ernstfall wenig erfolgversprechend, wenn 80% der Gäste annähernd die gleiche Frisur tragen.

Ein paar Schritte weiter und wir sind, ohne es richtig bemerkt zu haben, im Bauch des Schiffes.

Mit der Orientierung haben wir überhaupt keine Probleme.

Wenige Augenblicke später stehen wir vor unserer Kabinentür.

Unser State Room 5587 überrascht uns angenehm.

Gleich hinter der Eingangstür rechterhand ein erstaunlich geräumiger Kleiderschrank (mit Safe).

Dahinter ein kleiner Schreibtisch mit diversen Schubkästen darunter und Regalfächern darüber.

Links eine schmale Tür, die ins Bad mit WC, Waschbecken, Dusche und ausreichend Ablagen führt.

Weiter hinten zwei geräumige 90 cm breite und 2 m lange Betten, hoch genug um die Reisetaschen darunter zu verstauen.

 

 

 

Die zwei Betten könnte man auch zusammen schieben.

 

 

Wir kennen uns schon lange genug und schätzen den Komfort separater Zudecken.

Ein kleiner Flatscreen bietet neben diversen TV Sendern auch aktuelle Details über die Route

und auf Kanal 39 permanent Metalsound.

Mit eingeengt hat das hier wenig zu tun.

Alles Nötige ist vorhanden und wir fühlen uns auf Anhieb wohl.

Haben uns absichtlich für eine Innenkabine entschieden.

Wir werden eh nur zum Schlafen hier unten sein.

Das Gepäck ist noch nicht da, also erkunden wir erst mal das Schiff.

Zwei Mal links und wir sind am Elevator, von 5 auf 11 in 7 Sekunden.

Noch eine Treppe höher sind wir am Pooldeck, schätzungsweise auf Höhe des 10.OGs eines Hochhauses.

 

 

Hier gibt es ein bereits jetzt geöffnetes Büfett, wo frisch zubereitete und fertig geschnittene Pizza Stücken,

Salate und alkoholfreie Getränke rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Wird uns im Verlauf der nächsten Tage noch oftmals als Notversorgung über die Runden helfen.

Eine Treppe tiefer ist über die gesamte Etage ein riesiges Büfett-Areal, welches zu den Malzeiten geöffnet ist.

Wobei diese Zeitspannen sehr großzügig gehalten sind und der Bereich außer nachts nur kurz zum Reinigen geschlossen wird.

Auf Sonnendeck 13 treffen wir Uli und Volker.

Kurz danach steht unser Gepäck vor der Kabinentür.

Nachdem wir uns am „Not-Büfett“ mit Pizza versorgt haben,

müssen wir alle eine etwa 20 minütige Rettungs-Einweisung mit machen.

Gegen 17:00 heißt es Leinen los.

Wir starten zur 70.000 Tons of Metal – Cruise.

42 Bands, 84 Konzerte, 2000 Passagiere, 4 Nächte.

Gespielt wird auf drei Bühnen fast rund um die Uhr.

Lediglich von etwa 4 Uhr bis 10 Uhr morgens wird Ruhe sein, so ist es jedenfalls geplant.

Die drei Bühnen sind im speziellen:

Das Pooldeck, eine provisorisch errichtete Bühne im Poolbereich die Platz für bis zu 1000 Zuschauer bietet.

Die Spectrum Lounge, eine kleine Bühne für max. 300 Besucher

mit bequemen Polstersesseln, Club-Atmosphäre und Nähe zur Band.

Das Chorus Line Theater bietet neben superbequemen Mobiliar, einer geräumigen Empore

und einer beeindruckenden Akustik Platz für bis zu 700 Zuschauer.

Letztere wird unsere Location Nr.1 werden.

Mittwoch früh werden wir die Karibik Insel Grand Cayman anlaufen und dort bis zum frühen Abend ankern.

Wer will, kann an Land gehen.

Wir werden wollen, so der Plan.

Mit einem unüberhörbaren Brüllen des Schiffshorns verlassen wir den Hafen von Miami.

 

 

 

Genießen erst den letzten abendlicht-beleuchteten Blick auf South Beach

und anschließend den Sonnenuntergang über den am Horizont liegenden Keys.

 

 

 

 

 

Als Floridas Festland im Nirvana verschwindet, beginnt das Abendprogramm des ersten Tages.

Alestorm blasen zur Piraten-Attacke.

Die Spectrum Lounge ist prall gefüllt und die Musik der jungen Schotten ist eine Mixtur aus Seemannsliedern und Metal.

Gefällt uns gut.

Wir wechseln in Chorus Line Theatre, Grave Digger aus Gladbeck sind in vollem Gange.

Melodischer 80er Heavy Rock, einzig Chris am Mikro trifft nicht immer die Tonlage.

Am Pooldeck wird noch immer an der Bühne gebaut.

 

 

 

Der zu 20 Uhr geplante Overkill-Auftritt wird auf einen der späteren Tage verschoben.

Also wieder runter in die Spectrum Lounge, um Tristania zu sehen.

Gothik Metal aus Norwegen mit zwei Frauen in der Band.

Eine singt, die andere spielt Gitarre und auch der Rest gefällt uns gut.

Danach gibt es eine kurze Stippvisite im Theater bei den Eidgenossen von Coroner.

Drei Songs reichen, nicht alles hier spricht uns an.

Eine Etage höher bei Moonsorrow ist Aufmerksamkeit gefragt.

Ihre langen progressiven Stücke kommen bei mir besonders gut an.

Der Auftritt hätte ruhig noch länger sein können.

Ab an die frische Abendluft zum Pooldeck.

Als erste Band sind hier seit 20 min die Jungs von Cannibal Corpse in Aktion.

Im ersten Moment sind wir ziemlich ratlos, was die Musiker uns mitteilen wollen.

Drums, Bass und Rhythmusgitarre bauen eine brachiale Soundwand, die Leadgitarre spielt permanente Dauersolies,

Sänger George Fisher grunzt, stammelt oder brüllt abwechselnd ins Mikro, eine Melodie ist nicht erkennbar.

Eine halbe Stunde versuchen wir den Draht zu ihrer Musik zu finden, heute vergeblich.

Im Theater bei Nightwish bekommen wir zwei gute Plätze auf der Empore fast direkt über der Bühne.

Keyborder Tuomas Holopainen legt diverse Konserven-Soundteppiche aus auf denen sich der Rest dann austoben darf.

Hört sich alles recht melodisch an und gefällt uns gut.

Anettes Gesang ist nicht immer auf der Höhe, aber man merkt ihr an, dass sie mittlerweile in der Band angekommen ist.

Überragend finden wir die anderen drei Herren.

Jukka Nevalainen an den Drums kloppt wie ein Wahnsinniger

und der kleine Emppu Vuorinen spielt seine Gitarre die Hälfte der Zeit auf dem Boden kniend.

 

 

 

In Bassist Marco Hietala hatte ich bisher immer den dunklen übelgelaunten Typen vermutet.

Hier und heute und auf der ganzen Tour überzeugt er uns vom Gegenteil.

Immer gute Laune verbreitend und mit irrer Spielfreude.

Abgesehen davon passen seine Leadvocals oftmals besser als Anettes Gepiepse.

Die 90 min vergehen viel zu schnell.

 

 

Eine Etage höher haben inzwischen Vicious Rumors ihr Programm gezündet.

Solider routiniert vorgetragener Power Metal aus Kalifornien.

Dann kurz noch frische Nachtluft schnappen bei Candlemass auf dem Pooldeck.

Zwar etwas windig aber noch immer angenehm warm draußen.

Passt ganz gut zum doomigen Sound der fünf harten Schweden.

Kurz vor halb zwei sitzen wir wieder auf der Empore im Chorus Line Theatre.

Edguy starten ihre Show.

Fünf ehemalige Schulfreunde aus Fulda harmonieren auf der Bühne mit eingängigen Melodien und tollen Solies.

 

 

Hätte der Höhepunkt des ersten Abends sein können, wenn.

Ja wenn, Sänger Matthias Sammet nicht laufend mit seinen Entertainment Versuchen das Tempo aus dem Gig genommen hätte.

Begeistert waren wir trotzdem, ebenso wie die zahlreich durchhaltenden Metalfreaks.

Wir besuchen anschließend noch Channel Zero in der Spectrum Lounge.

In dem kleinen Club schaffen es die schon gesetzteren Herren problemlos ihr Publikum mitzureißen.

Danach lauschen wir eine Viertelstunde den schleppenden Grooves von Eluveitie am Pool

und fallen gegen drei erschöpft in unsere Betten.

 

Running Order Montag:

18:30 – 19:15 ALESTORM – Spectrum Lounge

19:00 – 20:00 GRAVE DIGGER – Chorus Line Theatre

20:00 – 20:45 TRISTANIA – Spectrum Lounge

20:00 – 21:00 OVERKILL – Pool Deck (verlegt auf Mi 18:00, Bühne noch nicht fertig)

21:00 – 22:00 CORONER – Chorus Line Theatre

21:30 – 22:15 MOONSORROW – Spectrum Lounge

22:00 – 23:00 CANNIBAL CORPSE – Pool Deck

23:00 – 23:45 SAMAEL – Spectrum Lounge

23:00 – 0:30 NIGHTWISH – Chorus Line Theatre

0:30 – 1:15 VICIOUS RUMORS – Spectrum Lounge

0:30 – 1:30 CANDLEMASS – Pool Deck

1:30 – 2:30 EDGUY – Chorus Line Theatre

2:00 – 2:45 CHANNEL ZERO – Spectrum Lounge

2:30 – 3:30 ELUVEITIE – Pooldeck

3:15 – 4:00 MASSACRE – Chorus Line Theatre

 

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